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DRI-Fototechnik

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Ein Problem der digitalen Fotografie ist der geringere Kontrastumfang der Bilder im Vergleich zur analogen Fotografie. Diesen Nachteil kann man mit der DRI-Technik ausgleichen.

Mit der  Dynamic Range Increase- oder DRI-Technik kann man den Kontrast eines Digitalfotos erhöhen, sowie Überstrahlungen und störendes Rauschen in dunklen Bildstellen verringern. Hierzu braucht man idealerweise mehrere völlig deckungsgleiche, unterschiedlich belichtete Bilder, die mittels Software zu einem Bild vereint werden. Man kann sich aber auch mit einem RAW-Daten-Bild behelfen.

WIKIPEDIA 

Beispiel (Bildausschnitt):
Ein Bild mit 3 verschiedenen Techniken erstellt.
Achten Sie besonders auf die Lampe über der Figur und auf deren Konturen.
 

Beispiel 1a
Beispiel 1
Normal fotografiert,
1 JPG-Bild

 

Beispiel 1b
Beispiel 2
Aus den RAW-Daten eines Bildes wurden 7 Bilder im 16Bit-TIFF-Format erstellt und zusammengefügt (Pseudo-DRI).

 

 

Beispiel 1c
Beispiel 3
10 JPG-Bilder mit unterschiedlicher Belichtung zu einem Bild vereint.


Beispiel 2a
Fenster normal
Normal belichtet: Innen- und Außenbereiche nicht optimal abgebildet.
Achten Sie auf den Unterschied zwischen innen und außen
Beispiel 2b
Fenster RAW
Aus den RAW-Daten eines Bildes wurden 7 Bilder im 16Bit-TIFF-Format erstellt und zusammengefügt (Pseudo-DRI)
Beispiel 2c
Fenster DRI
5 JPG-Bilder mit unterschiedlicher Belichtung zu einem Bild vereint.
Weitere Beispiele zeige ich hier:  Mehr

Damit DRI-Fotos gelingen, muss man bei der Aufnahme und bei der Bildbearbeitung einiges beachten. Auch der Verfasser musste erst mal experimentieren und Erfahrungen sammeln.

 

 

 Aufnahmetechnik

3 Fälle sind zu unterscheiden

1.)  Bewegtes Motiv, ohne Stativ

Ein Foto muss reichen.

Kameraeinstellung:

  1. Bildqualität: RAW (zwingend)

  2. Belichten je nach Situation

2.) Unbewegtes Motiv (z. B. Küppersmühle)

Belichtungsreihe mit Stativ
Kameraeinstellung:

  1. Bildqualität: möglichst RAW

  2. niedrigster ISO-Wert ( z. B. 100 ISO)

  3. Manuell fokussieren. Der Autofokus könnte während der Serie die Einstellung verstellen.

  4. Bei schwachem Licht ist die Lichtmessung der Kamera schnell überfordert und kann unerwartet  reagieren. Es empfiehlt  sich dann, folgende Einstellung als Standard zu verwenden:
    Blende 8,
    10 Bilder  von +2EV bis -7EV (z.B. bei  Nachtaufnahmen  1/8 - 1/4 - 1/2 - 1 - 2 - 4 - 8 - 15 - 30 - 60 sec.)
    Manche Kameras machen automatische Bildfolgen (Auto Bracket) von z. B. 5 Bildern,  so dass man diese Funktion hierfür 2-3 Mal einsetzen kann.
    Bei Bedarf kann man dann immer noch die zu hellen oder zu dunklen Bilder bei der weiteren Verarbeitung unberücksichtigt lassen.

  5. Verfügt die Kamera neben einem Display auch über einen Sucher, so sollte man diesen abdecken, damit kein Licht über den Sucher in die Kamera eindringt.

  6. Bildstabilisator abschalten. Er könnte bei einem Stativ irritiert sein.

Da die Aufnahmen völlig deckungsgleich sein müssen, darf sich die Kamera-Position nicht verändern. Alle Arretier-Schrauben am Stativ fest anziehen! Zeiten vorsichtig einstellen. Berührungsfrei auslösen mit Fern- oder Selbstauslöser.

 

Bildbearbeitung

Abhängig vom Eingangsmaterial gibt es 3 Möglichkeiten:

Ein RAW-Bild in ein Pseudo-DRI-Bild umwandeln auf zwei verschiedenen Wegen:

1a)

  1. Mit einem RAW-Konverter (ev. im Beipack der Kamera, einem gängen Bildbearbeitugnsprogramm oder z. B. mit dem Freeware-Tool "Raw Therapee") 7 Bilder mit Belichtungseinstellung von -3LW bis +3 LW erzeugen und im TIFF-Format mit 16 Bit speichern. 

  2. TIFF-Bilder mit den Freeware-Tools "Picturenaut", "Qtpfsgui"  zu einem DRI-Bild zusammenfügen, abspeichern im TIFF-Format und dann normal weiter bearbeiten. Ergebnis wie "Beispiel 1b und 2b".

1b)

Mit dem kostenpflichtigen (ca. 90€) Programm "Photomatix" kann man in einem einzigen Arbeitsschritt aus einer RAW-Datei direkt Pseudo-DRI-Bild erzeugen.

2.) Belichtungsreihe in ein DRI-Bild umwandeln
Die RAWs mit dem RAW-Konverter der Kamera in TIFF-Format konvertieren.
Bilder mit den Freeware-Tools "Picturenaut", "Luminance HDR"  oder "Traumflieger" zu einem DRI-Bild zusammenfügen und im TIFF-Format zur weiteren Bearbeitung zwischenspeichern. Ebenso kann man hierfür auch das kostenpflichtige (ca. 90€) Programm "Photomatix" verwenden. Ergebnis wie "Beispiel 1c und 2c".

3.) Es steht nur ein JPG-Bild zur Verfügung
Damit lässt sich kein DRI-Bild erstellen. Man kann nur mit der Lichter-Schatten-Funktion eines Bildbearbeitungsprogrammes versuchen, das Bild zu verbessern. Aufhellung der Dunkelbereiche verstärken dabei aber immer das Bildrauschen und zerstören Details im hellen Bereich.


Bemerkung zu den verschiedenen Tools

Alle haben verwirrend viele Einstellmöglichkeiten (besonders viele "Qtpfsgui"), keines liefert das gleiche Ergebnis. Da hilft nur ausprobieren. Nur der "Traumflieger" ist einfach in der Bedienung und am schnellsten, aber die Bilder werden nicht ausrichtet und das Ergebnis überzeugt mich nicht immer. Besonders lange rechnet "Photomatix" in der Einstellung "Kombination/Lichter&Schatten-intensiv". Faustregel: je länger ein Programm rechnet, desto besser das Ergebnis. Wie man das DRI-Bild gestaltet, ist letztlich auch eine Geschmacksfrage. Es gibt nicht das einzige wahre, richtige DRI-Bild.

Nach vielem Herumprobieren überzeugt mich bei Bilderserien mit Nachtlicht am ehesten "Photomatix" mit dem Verfahren "Fusion".


Begriffserklärung

 "RAW": Als  RAW  bzw. Rohdatenformat bezeichnet man das Datenformat, bei dem das Bild noch nicht von der Kamera  optimiert, komprimiert oder  fehlerbereinigt wurde. Die Bilddatei ist wegen der fehlenden Komprimierung besonders groß, so das entsprechend wenige Aufnahmen in der Kamera gespeichert werden können.

"JPEG": Bezeichnet ein Komprimierungsverfahren für Bilder, dass zwar platzsparende Bilddateien erzeugt, die aber je nach Komprimierungsgrad mehr oder minder stark verlustbehaftet sind. Es ist das übliche Bildformat für Bilder.

 "TIFF": Ein Bildformat, mit dem man Bilddaten verlustfrei speichern kann. Da die Dateien aber sehr groß sind, eignen sie sich nicht zur Archivierung, sondern werden hier nur als Zwischenstufe von RAW zum DRI-Bild gebraucht

 


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