Wassertürme sind ähnlich wie Kirchtürme weithin sichtbare Wahrzeichen
ihres Stadtteiles. Unterstützt wird diese Eigenschaft durch ihre
oftmals erhöhte Lage in der Umgebung. Diese Landmarkenfunktion steht
hier im Vordergrund und nicht ihre Bedeutung für die Wasserversorgung.
Nur vollständigkeitshalber zeige ich auch hinter Bäumen gut "getarnte"
Wasserbehälter, die für das Stadtbild ohne Bedeutung sind.
Liste der Wassertürme in Essen:
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Gerahmte Bilder
können durch Anklicken vergrößert werden
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1. Klassische Wassertürme, Denkmäler
Wasserturm am Steeler
Berg
Gebaut von 1883-1884 nach Plänen von Otto
Intze. Der Tank aus Schmiedeeisen hat ein Fassungsvermögen von 2000
m³. Nach schweren Kriegsschäden 1949 in stark vereinfachter Fassade
wiederaufgebaut.
Am 19. März 1920 kam es hier zu bürgerkriegsähnlichen
Kämpfen. Bürgerwehr und Polizei verschanzten sich im Turm, um ihn
gegen Trupps der "Roten Armee" (eine Antwort auf den Kapp-Putsch)
zu verteidigen. Elf Verteidiger starben bei den Kämpfen.
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Ansicht um 1920
Bildrechte
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Reste des alten Ornaments unterhalb der oberen Fenstereihe. |
Wasserturm Essen-Steele
Der dreistöckige Ziegelbau mit einem 1000
m³ fassenden Stahlblechtank wurde 1898 errichtet. Nach der Stilllegung
1984 wurde er verkauft und 1986 grundlegend restauriert. Er beherbergte
bis 2006 eine Galerie. Jetzige Nutzung als Büro mit 300 qm Fläche.
Der Turm ist seit 14.05.1987 ein Baudenkmal.
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Die Dachlaterne
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Wasserturm Essen-Bredeney
Ein nach oben sich verjüngender Betonbau
aus dem Jahre 1921 mit 6-eckigem Grundriss, darüber umlaufende
Balustrade, darauf kugelförmiger Aufsatz aus Stahl. Der Tank
weist einen Durchmesser von 13 m auf und ein Fassungsvermögen
von 600m³. Nach dem Verkauf an privat 1997 wurde er 2002 zu
Wohn- und Bürozwecken umgebaut. Er steht auf der Denkmalliste
der Stadt Essen.
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Baukunst NRW
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Wasserturm Essen-Bedingrade
Mit Backsteinen kreisrund gemauert, nach
oben hin verjüngt, untergliedert durch Gesimse und Blindfenster
in verschiedenen Formen, abschließend ein spitzbogiger Fries,
oben drauf ein moderner Metallbehälter.
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Wasserturm Frillendorfer
Höhe
Gebaut 1925 nach Entwürfen des Architekten
Arnold. Fassungsvermögen 2000m³. Ein zylinderförmiger Bau mit
innenliegendem Treppenhaus und spitzwinkligen Aussteifungsrippen
außen. Die Klinkerfassade ist mit wenigen, dunkleren Steinen
punktförmig verziert. Im oberen Bereich sind Ornamente angebracht.
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Straßenseite
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Rückseite, nur während der Bauarbeiten erreichbar
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Wasserturm Frillendorfer Höhe II
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Bernd Zellmann aus Essen verdanke ich dieses Foto. Er schreibt,
dass dieser Wasserturm noch in den 1960-Jahren direkt neben dem
oben gezeigten Turm in der Ernestinenstraße 238 gestanden hat. Er
wurde abgerissen. |
Dieses Foto aus dem Jahre 1972, das ich Herrn Partenheimer aus Mainz
verdanke, zeigt beide Wassertürme. Links der heute noch existierende
oben gezeigte und rechts der inzwischen abgerissene Turm. |
Wasserturm der Firma Saint-Gobain-Oberland
Am Tank das Logo der Glasmarke Oberland Glas.
Obwohl ich schon seit 65 Jahren in Essen
lebe, habe ich diesen Turm erst Feb. 2013 entdeckt. Auch im Internet
sind keine Hinweise auf ihn zu finden. Das mag daran liegen, dass
er abgelegen am Stadtrand in einem schwer einsehbaren Industriebereich
liegt. Hier hat er also vermutlich seine Internetpremiere.
St. Gobain Oberland
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2. Moderne Zweckbauten
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Wasserturm Isinger Feld
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Die aktuelle Ansicht
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Der alte Wasserturm, der Anfang der 70-Jahre abgerissen wurde.
Beide Fotos hat mir freundlicherweise Herr Peter Ehle zur Verfügung
gestellt. |
Wasserturm Essen-Byfang
Am Turm befindet sich ein Aussichspunkt mit
weitem Blick bis an den Rand des nördlichen Ruhrgbiets und bis zu
den Langenberger Sendern.
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Der aktuelle Turm von 1977
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Der heutige Wasserturm im Bau mit dem alten, inzwischen abgerissenn
Wasserturm von 1907.Das Bild stammt von
Reinhold Kubitza, der auf der Baustelle Polier war. Es wurde
ca. 1975 vom Kran aus gemacht. Das Foto wurde mir freundlicherweise
von seinem Sohn zur Verfügung gestellt.
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3. Sonstige Anlagen
Anlagen, die zwar die gleiche Funktion wie
klassische Wassertürme haben, aber wohl nicht als solche bezeichnet
werden können.
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Wasserturm Essen-Kettwig
Vom Straßenrand kaum zu erkennen. Keine Landmarke, nur vollständigkeitshalber
aufgeführt. Stillgelegt.
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Trinkwasseranlage
Essen-Heidhausen
Weiträumig eingezäunt
und von Bäumen umgeben. Nur am Tor ist ein Einblick möglich.
In unmittelbarer Nähe von Essens höchstem Punkt von 202 m ü. NN
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Zeche Amalie
Vermutlich gehört
dieser Wasserturm zu dem im Hintergrund zu sehenden, stillgelegten
Kraftwerk, dient also nicht der städtischen Trinkwasserversorgung.
Die Zeche wurde 1966 stillgelegt. Sie liegt innerhalb des größtenteils
abgerissenen Kruppschen Industriegeländes. Gesprengt am 17.05.2008
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Erdbehälter Frankenstrasse
Leider, oder besser
erfreulicherweise ist von dieser aus vier Tanks bestehenden Anlage
nicht mehr zu sehen als dieser Blick durch das Tor. So ist sie ein
gutes Beispiel dafür, wie man hässliche Infrastrukturbauten völlig
unauffällig in Wohngebiete integrieren kann.
Weitere Erdbehälter befinden sich in Kupferdreh
(Niederweniger Str.), Kettwig (Meisenburgstr. und Am Bögelsknappen)
und in Schönebeck (Aktienstr.). Diese Anlagen sind alle bauartbedingt
kaum einsehbar und kein lohnendes Fotomotiv.
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Friedrichsbad - ein
Schwimmbad mit aufgesetztem Wasserturm
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4.
Trinkwasseranlage
der Firma Krupp
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Wasserwerk Hügel
Rest der Trinkwasseranlage der Firma Krupp
von 1919. Hierher, auf die Bredeneyer Höhe, wurde das Wasser aus
dem Wolfsbachtal gepumpt, um es dann zur Villa Hügel und in die
Wohnsiedlungen bzw. zur Gussstahlfabrik weiterzuleiten. Stillegung
1945.
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Wasserwerk Wolfsbachtal
Das Wasserwerk Wolfsbachtal wurde 1901 errichtet.
Es pumpte aus 20 Rohrbrunnen das Wasser in das 113m höher und 6km
entfernte Wasserwerk Hügel (Bild
oben). Damit wurde die Wasserversorgung für die Villa Hügel,
Fabriken und Wohnsiedlungen sichergestellt. Es wurde 1990 stillgelegt
und 1992 unter Denkmalschutz gestellt. Heutige Nutzung als Künstleratelier,
kein öffentlicher Zugang.
Lage: Ruhrtalstraße
151 (jenseits der Bahnlinie)
Route Industriekultur
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Leider kann man das Grundstück nicht betreten
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Die Kruppschen Ringe am Giebel
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