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Die Zeche Rudolph ist eine der typischen Kleinzechen, wie sie damals im Essener Süden anzutreffen waren. Seit ihrer Stilllegung 1966 wird sie dem
Verfall überlassen. Als einziger Zeuge ist nur noch das Maschinenhaus vorhanden. Ein Gebäude, dem längst Dach und Fenster fehlen. Mauern mit Rissen drohen einzustürzen.
Überall wuchert die Natur und zerstört mit ihren Wurzeln das Mauerwerk. Maschinen sind nicht mehr vorhanden. Mitten im Wald gelegen, abseits von Wegen wird sie nicht mehr von
Wanderern beachtet.
Nähere Einzelheiten über das hier gezeigte "Maschinenhauses der Zeche Rudolph 1" sind im Netz nicht zu finden. Gesichert ist nur,
dass sich an der Laupendahler Strasse bei Schloss Oefte, ca. 1,2 km westlich, die Zeche Rudolf befand. In der Chronik dieser Zeche (s. u.) ist der Schacht Wilhelm genannt, der 1899
westlich des Gasthauses Timpen abgetäuft wurde. Ob dieser Schacht mit diesem "Maschinenhaus" in Verbindung stand und ob hier jemals gefördert wurde, ist ebenfalls unklar.
Angesichts des Gebäudezustandes ist das Betreten sicherlich nicht gefahrlos und sollte nur in Begleitung erfolgen, zumal es abseits
der Wege liegt. Erstaunlich, dass die Ruine nicht gesperrt ist.
Nachtrag
Feb. 2014: Inzwischen ist mir berichtet worden, dass das Gebäude
mit einem hohen Zaun gesichert wurde.
Deswegen und weil der Ort mittlerweile auf allen Online-Karten
eingertragen ist, gebe ich ihn auch hier an:
Maschinenhaus der Zeche Rudolph I
Fotos vom 26. April 2008
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Hinter Laub gut versteckt, erst spät zu erkennen
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Blick ins Innere.
Riesige Schrauben ragen aus den Fundamenten für die Maschinen in die Höhe.
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Schrauben der Maschinen-Fundamente
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Einsturzgefährdete, durch Wurzeln zerstörte Mauern
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Mauerblümchen
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Innen wie außen holt sich die Natur das Gelände zurück und beschädigt mit ihren Wurzel das Mauerwerk
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Geschichte der Zeche Vereinigte Rudolf - Essen, Laupendahler Straße
Vor 1830: Abbau über der Stollensohle, Mundloch an der Ruhr nahe Haus Oefte
Um 1831: Schacht in Förderung, später in Fristen
1866/1867 entstanden durch Konsolidierung von Rudolph und Catharina Wilhelmina, Berechtsame: 3 Geviertfelder
1872: Wiederinbetriebnahme: Teufen tonnlägiger Schacht, Kohlen über der Stollensohle bereits abgebaut
1873: 2048 t, 31 B
1875: tonnlägiger Schacht bis Bausohle in ca. 50 m Teufe
1877: 527 t, 18 B
1878: Stilllegung
1886: Plan und Inangriffnahme eines neuen Tiefbaus, aber wegen des fehlenden Geldes keine Realisierung
1893: Wiederaufnahme eines Stollenbetriebes, keine Förderung
1894: Stilllegung
1898: zum Jahresende Wiederinbetriebnahme, 2 B
1899: Beginn Schacht Wilhelm ( in Heidhausen, westlich der Straße " Zum Timpen"), Berechtsame: 4 Geviertfelder, 46 B
1900: Auffahrung von Querschlägen auf der angesetzten 90 mS: 300 m nach Norden und 200 m nach Süden, Tieferteufen Schacht, 899 t, 120 B
1901: Konkurs und Stilllegung
1925/26: Stollenbau (nahe Schevener Krug)
1948: Wiederinbetriebnahme unter dem Namen Rudolph
1948: Inbetriebnahme, Berechtsame: 4 Geviertfelder
1949: Januar: Betriebseinstellung
1951: Wiederinbetriebnahme, 4977 t, 66 B
1955 : 38139 t, 82 B
1957: 1 Förder- und 3 Wetterschächte, Fördersohle = 60 m, max. Förderung: 49296 t, 107 B
1960: 30445 t, 112 B
1965: 32314 t, 87 B
1966: 20.5.Stillegung
Quelle: Huske, Joachim: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 1997, Bochum 1998
Diese Zeche an der Laupendahler Straße wurde nach der Stilllegung vollständig abgerissen und sämtliche Spuren beseitigt.
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